Marketing

Die Aromen im Trend erkennen

Schädlinge, Krankheiten, Umweltbewusstsein oder Geschmackstrends sind nur einige der Gründe, die Önologen dazu bewegen, die Weinherstellung voranzutreiben.

Wein ist auch ein Produkt, das verkauft werden muss. Als solches muss es in der Lage sein, sich an einen Verbraucher anzupassen, der oft nach Neuem giert.

Wein ist ein Kulturgut, die sich über Jahrhunderte, ja Jahrtausende entwickelt hat. Aber es ist auch ein Produkt, das man auf den Markt bringt. Es gab eine Zeit, noch gar nicht so lange her, da hatte der Produzent die Oberhand über das Produkt, das er dem Verbraucher anbot. Die damals schwache Konkurrenz, vor allem aus dem Ausland, zwang ihn nicht unbedingt zu einer Anpassung seiner Produkte. Dies ist heute nicht mehr gültig. Die Ankunft von Wein aus vielen Ländern der südlichen Hemisphäre hat den Markt auf den Kopf gestellt und Weinliebhabern neue Geschmacksrichtungen geboten. Es ist eine Aufgabe der Önologen, mit diesen neuen Rahmenbedingungen umzugehen und die neuen Trends aufzuspüren.

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Im Grand-Cru-Segment ist diese Konkurrenz nicht so sehr zu spüren. Bei den Weinen der mittleren Preisklasse ist sie aber besonders stark. Das extrem vielfältige Angebot, das heute vorherrscht, macht das Marketing zu einem unumgänglichen Werkzeug für diejenigen, die auf den Verkauf ihrer Weine angewiesen sind. Marketing vereint eine Reihe von Techniken, die sich nicht auf die Wahl eines ansprechenden Etiketts beschränken, auch wenn letzteres wichtig ist, wie alle Details, die das Leben eines Produkts begleiten.

Welche Rolle kann der Önologe bei der Verkaufsförderung seiner Weine spielen? Wenn er sein Produkt gut weil er sich darum gekümmert hat, dann stehen die Chancen gut, dass er wie kein anderer über sein Erzeugnis sprechen und es, wie das Terroir, auf dem seine Trauben gereift sind, ins Rampenlicht stellen kann. Er kann auch im Vorfeld agieren, bei wichtigen Entscheidungen für die kommerzielle Zukunft des Produkts. Überspitzt gesagt, können wir festhalten, dass sich der Önologe heutzutage nicht nur mit der Herstellung eines guten Produktes begnügen kann. Er muss sicherstellen, dass sein gut erzeugter Wein auch den Weg zum richtigen Verbraucher findet. Vision und Kohärenz sind dabei ebenfalls unerlässlich.

Um diese Herausforderung anzunehmen, kann der Önologe auf das vielfältige Wissen zählen, das er während seiner Ausbildung erlangt hat. Natürlich gehören der Anbau der Rebe, die Geheimnisse der Weinbereitung und die technischen Details zu den Kenntnissen, die er vorrangig erwirbt. Aber auch die kaufmännischen Aspekte spielen in seinem Lehrplan eine grosse Rolle. Der "Markt" steht mittlerweile ebenfalls im Mittelpunkt der Beschäftigung des Önologen: Marketing, Vertrieb und Werbung. Als Profi muss er die Absatzkanäle für das von ihm hergestellte Produkt antizipieren, was ihn natürlich dazu verpflichtet, das subtile Gleichgewicht zwischen den Marktanforderungen und der Treue zu seinem Ideal zu berücksichtigen.

Nicht jeder Wein ist ein Juwel, das leidenschaftlichen Sammlern vorbehalten ist. Der Wein muss an die verschiedenen Konsumgelegenheiten angepasst werden: der Önologe muss in der Lage sein, sich sein Produkt vorzustellen, bevor er es produziert. Anschliessend muss er mit Weinfachleuten, Journalisten, Einkäufern und Verbrauchern über sein Erzeugnis sprechen können.

Wein bleibt eine Quelle des Genusses. Um das Vergnügen sichern zu können, ist es notwendig, die Erwartungen des Konsumenten zu erfüllen. Der Önologe wird umso erfolgreicher sein, wenn es ihm gelingt das Potenzial der Traube und gleichzeitig die Vorlieben der Konsumenten zu berücksichtigen.

In einem internationalen Umfeld, das von einem verstärkten Konkurrenzkampf geprägt ist, ist der Önologe mehr denn je ein Bindeglied zwischen Produktion und Konsum. Die Tragweite dieser Aussage bestätigt sich in den erfolgreichen Bemühungen der Schweizer Produzenten, die, nachdem sie unter der Ankunft in den Regalen von neuen Weine aus den Vereinigten Staaten, Südafrika, Australien, Chile und Argentinien gelitten haben, in der Lage waren, sich an diese neue Situation anzupassen und auf dem Markt wieder Fuss zu fassen. Ein erfreulicher Wandel, der vor allem dank der Arbeit einiger Önologen erreicht wurde, und der an die Situation der Schweizer Uhrenindustrie erinnert, nachdem diese von der Konkurrenz aus Asien getroffen wurde.

Know-how und Qualität verteidigen.

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